Gedichte

Veröffentlicht auf von in-upendi

Ich weiß, Gedichte sind schwul, schnulzig und nur was für kleine Mädchen. Mist! Warum liebe ich Gedichte dann so sehr? Je schwieriger zu interpretieren, desto besser. Denn dann kann man das Gedicht so verstehen, wie man selbst es will. Man kann seine Erlebnisse, seine Geschichte in das Gedicht herein interpretieren. Ich mag am liebsten die Gedichte, die so so geschwungen klingen, wenn man sie laut vorträgt. Gedichte haben ihre eigene Melodie. ich versuche mich selbst manchmal am Gedichteschreiben, allerdings habe ich festgestellt, ich kann zwar gut reimen, aber finde einfach keine schönen Worte. Denn darauf kommt es auch an. Es gibt so viele Worte für ein und die selbe Sache, da ist es schwer das beste zu finden. Die brühmtesten Dichter sind übrigens größtenteils Männer, soviel zu Gedichte sind nur ws für kleine Mädchen. Und schwul und schnulzig würde ich jetzt nicht als die schlechtesten Eigenschaften bezeichnen.

Also überlegt euch nochmal, was ihr von Gedichten haltet. Vielleicht habt ihr einfach noch nicht die für euch richtigen gefunden. Um sie zu finden, müsst ihr allerdings auch ein paar Gedichte lesen. Schaden kann es ja nicht ;)
Gedichte schreiben, kann einem helfen, schwierige Situationen zu überblicken, zu verstehen und zu meistern. Versucht es mal. Danach geht es einem gleich besser. Und wenn es euch gar nicht schlecht geht, dann schreibt halt ein fröhliches Gedicht, hebt es auf und lest es euch durch, wenn es euch einmal nicht so gut geht. Denn nach jedem Sturm kommt der Sonnenschein ;)


Hier die Top-5 von meinen Lieblingsgedichten:

 

Platz 5:

Laue Nächte

 

Die lauen Nächte küssen dich

Streicheln zärtlich dein Gesicht

Die Hitze lässt den Geist weit träumen,

Einen Sommer lang will ich mich freuen.

(Monika Minder)

 

 

Platz 4:

Die Freuden

Es flattert um die Quelle
Die wechselnde Libelle,
Mich freut sie lange schon;
Bald dunkel und bald helle,
Wie der Chamäleon,
Bald rot, bald blau,
Bald blau, bald grün;
O dass ich in der Nähe
Doch ihre Farben sähe!

Sie schwirrt und schwebet, rastet nie!
Doch still, sie setzt sich an die Weiden.
Da hab ich sie! Da hab ich sie!
Und nun betracht ich sie genau,
Und seh ein traurig dunkles Blau -
So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden!

(von Johann Wolfgang von Goethe)

 

 

Platz 3:
Ach, wie sehn ich mich nach dir

Ach, wie sehn ich mich nach dir,
Kleiner Engel! Nur im Traum,
Nur im Traum erscheine mir!
Ob ich da gleich viel erleide,
Bang um dich mit Geistern streite
Und erwachend atme kaum.
Ach, wie sehn ich mich nach dir,
Ach, wie teuer bist du mir,
Selbst in einem schweren Traum.

(Johann Wolfgang von Goethe)


Platz 2:









 

 

 




Schwüle
Trüb verglomm der schwüle Sommertag,
Dumpf und traurig tönt mein Ruderschlag -
Sterne, Sterne - Abend ist es ja -
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

Bleich das Leben! Bleich der Felsenhang!
Schilf, was flüsterst du so frech und bang?
Fern der Himmel und die Tiefe nah -
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?

Eine liebe, liebe Stimme ruft
Mich beständig aus der Wassergruft -
Weg, Gespenst, das oft ich winken sah!
Sterne, Sterne, seid ihr nicht mehr da?

Endlich, endlich durch das Dunkel bricht -
Es war Zeit! - ein schwaches Flimmerlicht -
Denn ich wußte nicht, wie mir geschah.
Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah.

(Conrad Ferdinand Meyer)


Platz 1:
Bei dir ist es traut

Bei dir ist es traut:
Zage Uhren schlagen
Wie aus weiten Tagen.
Komm mir ein Liebes sagen -
Aber nur nicht laut.

Ein Tor geht irgendwo
Draussen im Blütentreiben.
Der Abend horcht an den Scheiben
Lass uns leise bleiben:
Keiner weiss uns so.

(Rainer Maria Rilke)

 

 

 

 

 

Das sind jetzt alles nur kurze Gedichte, aber die mag ich auch lieber.
Mein Lieblingsgedicht ist gleichzeitig auch von meinem Lieblingsdichter.

 

Über Kommentare hierzu würde ich mich freuen :)

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